Sansui 661 Receiver: fertig

Restaurieren eines Sansui 661 Receivers

Den Sansui 661 Receiver habe ich vom Sperrmüll gerettet. Er war äußerlich in einem sehr schmutzigen Zustand (verstaubt, Nikotinablagerungen auf der Alufront).

Der Receiver arbeitet mit 230V Wechselstrom. Dies ist lebensgefährlich! Arbeiten dürfen nur im spannungslosen Zustand durchgeführt werden.

Das Servicemanual gibt es bei hifiengine.com

Sansui 661 Receiver: Bestandsaufnahme 

Technisch ist der Sansui 661 Receiver besser erhalten. Einige Skalenlampen sind defekt, die Stereoanzeige geht nicht und die Sender lassen sich schlecht einstellen.

Reparatur

Als erstes werden die vier Schrauben (Pfeile) aus der Holzzarge entfernt. Danach kann der Deckel abgenommen werden.

Der markierte Dreh-Kondensator ist für die Sendereinstellung zuständig. Der war sehr verstaubt (Wollmäuse). Wegen des Staubs ließ sich der Sender nicht richtig einstellen. Nach dem Ausblasen funktioniert die Senderwahl wieder einwandfrei.

Zum Erneuern der Skalenbeleuchtung müssen die Schrauben (roter Pfeil) gelöst werden. Danach kann man das weiße Gehäuse abnehmen. Als Ersatz werden Pilotlampen 8V/0,25A benötigt. Die gibt es z.B. bei Reichelt oder Conrad. Eine Lampe hat bei mir trotz Wechseln nicht funktioniert. Ursache war eine kalte Lötstelle. Nach dem Nachlöten funktioniert auch diese Lampe. Die Stereoanzeige wird durch die grün markierte Lampe beleuchtet, welche ich durch eine Miniatur-Glühlampe mit Kabel 8V/80mA von Conrad ersetzt habe.

Jetzt wird das Gehäuse gereinigt. Die Bodenplatte wird abgeschraubt. Diese wird mit 8 Schrauben festgemacht. Nach dem Abnehmen kann man sie mit einer milden Seifenlauge reinigen, abtrocknen und sie sieht wieder wie neu aus. Der Innenraum kann ausgeblasen werden.

Jetzt kommt die Alufront dran. Als erstes werden alle Drehknöpfe vorsichtig abgezogen und in einer Seifenlauge eingeweicht. Die Frontplatte wird mit zwei Schrauben an der Oberseite und drei Überwurfmuttern an den Potis und Schaltern gehalten. Sind die entfernt, kann sie vorsichtig nach vorne abgezogen werden. Jetzt kann man die Knöpfe von den Schaltern abziehen und mit den Drehknöpfen zusammen einweichen. Um die Verkrustungen von der Front zu entfernen hat sich bei mir „biff Bad-Reiniger“ bewährt. Einfach mit dem Schaum einsprühen verteilen und ca. 5-10 Minuten einwirken lassen. Danach wird der Schmutz mit einem weichen Tuch abgewischt. Den restlichen Reiniger kann man unter fließendem Wasser abspülen. Die Knöpfe wurden jetzt lange genug eingeweicht. Sie lassen sich jetzt auch wunderbar mit einem weichen Tuch reinigen. Die Skalenscheibe, die am Gerät festgeklebt ist, kann mit einem sauberen Tuch abgewischt werden.

Die Zarge habe ich mit einem feuchten Tuch gesäubert und mit Möbelpolitur glänzend gemacht.

Fazit

Nach dem Zusammenbau sieht der Receiver wieder wie neu aus, die Arbeit hat sich also gelohnt.

Jetzt glänzt wieder alles. Die Nikotinablagerungen, d.h. der leichte Gelbstich des Aluminiums ist verschwunden. Der Speck von den Knöpfen ist ab. Die Lämpchen funktionieren alle. Die Sendereinstellung funktioniert einwandfrei. Wie die Endstufe richtig eingestellt wird habe ich hier beschrieben.

Kommentare

5 Antworten zu „Restaurieren eines Sansui 661 Receivers“

  1. Avatar

    Kannst du mir sagen welche Sicherung
    Für die skalenbeleuchtung zuständig ist?
    Vielen Dank

    1. Hallo Julian,

      laut Schaltplan müsste das die Sicherung F05 sein. Sie hat 5A.

      1. Avatar

        Super, vielen Dank

  2. Hallo,
    bei meinem Sansui 661 funktioniert der FM-Empfang nicht, keine Sender, kein Ausschlag der Signalanzeige, lediglich ein schwaches Rauschen. Empfangsteil defekt? Als Verstärker funktioniert er noch super. Was kann ich tun?

    Vielen Dank

    1. Hallo Kurt,

      das ist schwer zu beantworten. Als erstes solltest Du prüfen, ob eine Antenne angeschlossen ist. Die angebaute ist für AM. Ist das Tape-Monitoring und das FM Muting ausgeschaltet?
      Als zweites würde ich dann die Spannungsversorgung des Tuners überprüfen. Dazu musst Du aber den Sansui aufschrauben und mit einem Multimeter umgehen können.
      Es kann natürlich auch etwas anderes kaputt sein. Aber hier kommst Du ohne Elektronikkenntnisse nicht so richtig weiter.

      Grüße
      Norman

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